Seminar Wien 2019

Warum bringt uns Glühwein zum „Glühen“?

Warum bringt uns Glühwein zum „Glühen“?

Riechen Sie schon den herrlichen Glühweinduft?

Jedem eingefleischten Christkindlmarktbesucher wird schnell klar, dass einem trotz der dicken Jacke und dem guten Schuhwerk schnell einmal kalt werden kann.

Was bietet sich da Besseres an, als einen heißen Glühwein zu trinken?

Schon nach den ersten Tassen breitet sich ein wohlig warmes Gefühl im ganzen Körper aus und die Backen und Nasen werden so rot wie von Rudolf dem Rentier! Aber warum ist das überhaupt so? Und ist es wirklich der Glühwein der wärmt?

Wenn unser Körper zu frieren beginnt, versucht er alles, um die Körperwärme, die für die optimale Funktion unserer Organe lebensnotwendig ist, aufrecht zu erhalten. Da sich fast alle unsere wichtigen Organe im Oberkörper befinden, wird versucht, den Wärmeverlust dort so gering wie möglich zu halten. Er verengt also unsere Gefäße in den Armen und Beinen, um zu verhindern, dass zu viel warmes Blut die Körpermitte verlässt. Wenn der Körper immer mehr Wärme verliert, beginnt er zu zittern, da er durch die Muskelbewegungen zusätzliche Wärme erzeugen kann.

Wärmeverteilung im menschlichen Körper

Was passiert nun in unserem Körper, wenn wir Glühwein zu uns nehmen?

Durch die Aufnahme des Alkohols im Glühwein erweitern sich die verengten Blutgefäße und das warme Blut, aus der Körpermitte, kann nun in großer Menge wieder in die Hände und Füße fließen. Dadurch fühlen wir uns schnell wieder aufgewärmt. Da sich auch die sehr kleinen Gefäße, die Kapillaren, die wir vor allem in unserem Gesicht haben, weiten, bekommen wir die gesunde rote Farbe im Gesicht.

Obwohl wir uns in diesem Moment „aufgewärmt“ fühlen, beginnt unser Körper, ab diesem Zeitpunkt, viel schneller seine Wärme zu verlieren, und sich, genauer gesagt, abzukühlen. Besonders groß ist der Wärmeverlust wenn zusätzlich leichte Kleidung getragen wird, oder man bereits schon über eine längere Zeit friert. Das kann dazu führen, dass man am nächsten Tag erkältet aufwacht, sich kränklich fühlt, oder, wie es der Extremfall schildert, der Körper so viel Wärme verliert, sodass er bereits unbemerkt unterkühlt wird.

Wenn Du selbst dazu tendierst, leicht zu frieren, oder bereits weißt, dass Du über längere Zeit in der Kälte sein wirst, solltest Du auf jeden Fall diese Tipps beherzigen:

  • Zieh dich warm genug an!
  • Trinke, wenn möglich, alkoholfreie Heißgetränk, damit Du nicht frierst!
  • Und genieße Alkohol in Maßen 😉

Testen Sie selbst (16+):

Wenn Sie zu zweit unterwegs sind: Ein Proband trinkt eine Tasse Tee, der andere einen Glühwein (für die Zuteilung der noblen Aufgabe des Teetrinkers bietet sich Schere-Stein-Papier an). Beobachten Sie nun selbst die unterschiedlichen Effekte beim Teetrinker und beim Punschtrinker.

Na, wer fühlt sich schneller aufgewärmt?

Wenn Sie alleine unterwegs sind: Testen Sie ihren Körper! Wie lange dauert es, bis Sie nach dem Konsum eines Glühweins eine Veränderung ihres Wärmegefühls bemerken? Werden sie rot im Gesicht? Stoppen Sie die Zeit!